Für mich soll´s rote Rosen regnen
„Für mich soll?s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen.“ Einer der wohl bekanntesten Chansons von Hildegard Knef durfte bei einem besonderen Abend in der katholischen Kirche Geroldshausen nicht fehlen.
Schauspielerin Brigitte Obermeier präsentierte Chansons und Texte der vielseitigen deutschen Künstlerin, die 2002 in Berlin gestorben ist und wie keine andere die Film- und Musikwelt der Nachkriegszeit prägte. „Wenn Sie eine Kopie der Knef erwarten, dann werden Sie heute allerdings enttäuscht“, sagte Brigitte Obermeier gleich zu Beginn.
Denn sie sei eigentlich keine Sängerin sondern Schauspielerin. Und so verstehe sie die Knef-Lieder als gesungene Geschichten. Enttäuscht wurde aber niemand in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Kirche. Denn mit viel Gefühl und einer wunderbar klaren Stimme interpretierte Obermeier das Repertoire der Knef. Und wenn man die Augen schloss, konnte man sogar die Knef mit ihrer unverwechselbar rauchigen Stimme hören.
Begleitet wurde Obermeier am Klavier vom Pianisten Kai Müller. Seit fast 18 Jahren sind die beiden mit diesem Programm unterwegs. Nicht einfach sei es damals gewesen, denn es gab kaum Noten und Liedtexte von Hildegard Knef. So kaufte sie sämtliche CDs und gemeinsam erarbeiteten sie aus dem immer wieder Anhören ein unverwechselbares Konzert.
Die Zuhörer in der Kirche genossen den Abend mit Evergreens wie „Der alte Wolf“ oder „Aber schön war es doch“. Zu hören gab es aber auch wenig bekannte Gedichte, Interview-Ausschnitte und Briefzitate aus einem Leben, das nicht immer nur glücklich war.
Viel Applaus spendete das Publikum für diesen gelungenen, außergewöhnlichen Abend. Der Erlös soll der Renovierung des Kircheninnenhofes dienen.
Wilma Wolf - Main-Post
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